Unter Stress zu versuchen leckere Rezepte zu erdenken ist nicht einfach. Und nur mit dem Denken allein ist es für einen solchen Blogbeitrag wie diesen hier nicht getan. Schließlich muss der Gedanke ja auch noch ausgeführt, verkostet, fotografiert, beschrieben und veröffentlicht werden um es nur kurz zu umreißen, was da alles dahinter steckt.
Ja, Stress. Genau diese Spaßbremse. Wenn man nicht mehr weiß, was man zuerst machen, tun oder denken soll. Wenn einem Sachen aus dem Berufsleben bis Nachts in die Träume verfolgen. Wenn man versucht irgendetwas zu beschleunigen, auf was man keinen Einfluss hat. Dann wirft man “unnützen” Ballast eben ab. Und hier in diesem Fall war es der Blog.
Ein paar der Stressfaktoren sind nun verschwunden. Gleichzeitig habe ich mir auch wieder ein wenig mehr meine Scheuklappenbrille aufgesetzt was den virtuellen Bloggerraum angeht und siehe da, plötzlich findet sich wieder Luft zum atmen und für euch interessant wieder Spaß am Eismachen und vor allem die Zeit dazu.
Vor ein paar Wochen wäre es fast schon einmal passiert, dass ihr ein neues kleines Eisrezept bekommen hättet… bis mir der Pürierstab abgedankt ist. Das ist eines der Küchengeräte, die ich recht häufig brauche, die bei mir aber kaum ein paar Monate überleben. Gut. Ich greife hier nicht zu den teuersten Geräten und eigentlich mache ich damit auch nichts, was nicht so gedacht wäre. Aber… ach was solls. (Scheuklappe 😉 ) Zu deutsch, ich habe derzeit keine Pürier- oder Mix-Möglichkeit. Weswegen dieses Eisrezept nun so einfach wie nur möglich sein musste, damit es ohne dieses Hilfsmittel auch funktioniert. Und besonders, wenn man etwas fruchtiges im Sinn hat, dann muss man sich da ein wenig helfen lassen.
In dieser Stressphase habe ich mich des öfteren auch sehr gerne bei diversen Supermärkten in den Kühltheken bedient und eine Sorte nach der anderen probiert. Das war teilweise nicht schlecht. Aber auch bei den hochwertigeren Marken wie Häagen Daz oder Ben & Jerrys war es doch eher eine “Notlösung”. Nicht fein genug. Nicht fruchtig genug. Soviel Schokolade kann man doch gar nicht essen. Roher Kuchenteig? O.o
Ihr merkt schon. Da kommen ganz schnell meine persönlichen und teilweisen sehr speziellen Vorlieben zum Vorschein, was das Speiseeis angeht.
Letztens habe ich meinen Vorratsbestand an haltbaren Lebensmitteln gesichtet und dabei ist mir die Flasche Lavendelsirup in die Hände gefallen, die ich vor längerer Zeit mal von einer Freundin geschenkt bekommen hatte. Und damit war die Idee eigentlich schon klar.
Das Eis sollte cremig, luftig, blumig, frisch, frühlingshaft und sommerlich zugleich werden. Es soll einen in eine kleinen gemütlichen Bauerngarten versetzen. Auf eine Parkbank oder eine Schaukel, die umringt ist von blühenden Rosen, Lavendel, Kapuzinerkresse, Salbei und irgendwo in der anderen Ecke sollten tolle Beerensträucher wachsen mit leuchtenden roten Früchten.
Soll ich euch was sagen? Ich denke dieses Ziel wurde erreicht.
Wer es nicht glaubt, der probiert dieses Rezept am besten ganz schnell aus.
Moment… du gehörst zur “Gourmetfraktion” der Hobbyköche? Gut, ja. Dann wird dich dieses Rezept nicht ganz so glücklich machen, wie vielleicht viele andere. Den Lavendelsirup kannst du dir aus Lavendelblüten selbst herstellen und auch ein Himbeergelee sollte im Rahmen des möglichen sein. Statt dem Sirup kannst du auch ein Lavendelöl verwenden. Dosiere es aber vorsichtig und vergesse nicht die Rezeptur hinsichtlich des Verhältnisses von trocken zu flüssig zu ergänzen. Auch etwas mehr Süße solltest du dann hinzufügen. Du weißt ja, sonst wird es wieder steinhart in der Gefriertruhe.
Von Eismacherin – Selbstgemachtes Eis
Zutaten
- 200g Milch
- 200g Sahne
- 250g Mascarpone
- 265g Himbeergelee
- 100g Lavendelsirup
- 80g Zucker
- 2 TL Johannisbrotkernmehl
Zubereitung
- Kurz: Alles zusammen in eine Schüssel geben und solange mit einem Schneebesen rumrühren, bis es eine Masse geworden ist.
- Gebt zuerst die Milch und die Sahne in ein Gefäß. Rührt nun nach und nach die Mascarpone ein und gebt ebenso das Himbeergelee hinzu. Anschließend lasst ihr den Sirup einfließen und auch der Zucker sollte noch gut untergerrührt werden bis er sich vollständig aufgelöst hat. Zuletzt gebt ihr zur Bindung der Masse das Johannisbrotkernmehl hinzu.
- Gebt die Eisrohmasse anschließend in eure Eismaschine.